19. August 2020 | Dorothea Besch | Bestand, Fotografie
In unserem Archiv werden nicht nur Akten, sondern auch Plakate aufbewahrt. Im umfangreichen Bestand des Diakonischen Werks Württemberg, das dieses Jahr sein 50-jähriges Jubiläum feiert, befinden sich 182 Plakate, deren Verzeichnung nun abgeschlossen ist. Die Plakate erzählen in bildhafter Gestaltung von den Arbeits- und Aufgabengebieten der Inneren Mission und des Evangelischen Hilfswerks, die sich 1970 zum Diakonischen Werk Württemberg zusammengeschlossen haben. Die frühesten Plakate der beiden Institutionen, die sich bei uns befinden, stammen von 1947, das neueste von 2013. Ein wahrer Bilderschatz, der gesellschaftliche Entwicklungen und Notstände deutlich macht.
Zur Vertiefung: Beitrag über das Diakonische Werk Württemberg auf Württembergische Kirchengeschichte Online.
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Mitarbeiter beim Fotografieren
25. März 2020 | Dorothea Besch | Allgemein
Einen Überblick über die Geschichte des Diakonischen Werks Württemberg befindet sich nun auf Württembergische Kirchengeschichte Online. Das Diakonische Werk Württemberg besteht unter diesem Namen seit 1970 und ist aus den beiden Säulen „Landesverband der Inneren Mission in Württemberg“ und „Hilfswerk der Evangelischen Kirche in Württemberg“ hervorgegangen. Der Landesverband der Inneren Mission wurde vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 gegründet, das Hilfswerk entstand nach dem Zweiten Weltkrieg im August 1945 als unmittelbare Folge von Krieg und Vertreibung. Beide Werke hatten es sich zur Aufgabe gemacht, aus christlicher Überzeugung für Notleidende zu sorgen. Unter dem Dach der Inneren Mission versammelten sich neben Vereinen und Verbänden wie z.B. der „Evangelische Verband für die weibliche Jugend“, verschiedene Einrichtungen, die aus der Kinderrettungshaus-Bewegung, der Krankenpflege oder Gefährdetenfürsorge kamen. Das Hilfswerk kümmerte sich um Flüchtlinge und Vertriebene, baute Kinder-, Jugend- und Altenheime, und versuchte Kriegsversehrten eine Perspektive durch arbeitstherapeutische Maßnahmen in speziell erbauten Versehrtenheimen zu ermöglichen. Da beide Werke in ähnlichen Arbeitsfeldern tätig waren, wurde 1950 die „Arbeitsgemeinschaft der diakonischen Werke in der Evangelischen Landeskirche Württemberg“ gegründet und somit die Weichen für eine spätere Fusion gestellt. Das Hilfswerk engagierte sich in einer Patenschaft mit der Thüringer Landeskirche, baute in Zusammenarbeit mit dem gemeinnützigen Siedlungswerk zahlreiche Wohnungen und Häuser für Flüchtlinge und Vertriebene. Zudem kamen für die in den 1960er Jahren angeworbenen Gastarbeiter Sprachkurse hinzu, die eine Integration in die westdeutsche Gesellschaft erleichtern sollten. Mit der Fusion zum Diakonischen Werk zum Jahresbeginn 1970 wurden die traditionsreichen Arbeitsgebiete der Gemeindekrankenpflege, Erziehungs-, und Altenhilfe weiter ausgebaut. Hinzu kamen die Bereiche der Betreuung von Zivildienstleistenden und Initiierung von Fortbildungsmaßnahmen für Mitarbeitende.
Im Dachverband des Diakonischen Werks Württemberg sind heute, im Jahr 2020, 1400 Einrichtungen angeschlossen. Dabei werden 270 000 Menschen in Beratungsstellen und Heimen betreut. Für die Hilfe bei der Erziehung von Kindern und Jugendlichen, die Pflege von alten und behinderten Menschen, die Betreuung von Wohnungslosen und Suchtkranken ist das Diakonische Werk Württemberg heute genauso wichtig wie damals ihre Vorgängerinstitution, die Inneren Mission, vor mehr als 100 Jahren.
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Evangelisches Erziehungsheim Stammheim bei Calw (Schwarzwald), ca. 1930 Aus: Bildertasche der Graph. Kunstanstalt Kettling und Krüger. LKAS, Bildersammlung, U 909,2
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Hilfswerksiedlung Kleinglattbach bei Vaihingen/ Enz. Häuser im Rohbau, 1957 Landeskirchliches Archiv Stuttgart, Bildersammlung, Nr. 9645
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Paketesammlung des Hilfswerks für die SBZ, 1953 Landeskirchliches Archiv Stuttgart, Bildersammlung, U 943,1
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Knabenheimschule Kleinglattbach, Orchesterspiel im Freien Landeskirchliches Archiv Stuttgart, Bildersammlung, U 901,5
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Die Wanderausstellung “Wer wir sind”. Blick auf eines der Ausstellungsmodule. Sommer 1948 Landeskirchliches Archiv Stuttgart, Bildersammlung, U 954,10
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Taubstummenanstalt Höchsten, Wilhelmsdorf, ca. 1940 LKAS, Bildersammlung Zieglersche Anstalten