Weihnachtskrippen aus Krakau
In allen katholischen Kirchen Polens werden zur Weihnachtszeit Weihnachtskrippen mit teilweise lebensgroßen Figuren aufgestellt. Nach dem Vorbild dieser Krippen entstanden seit etwa 1900 verkleinerte, tragbare Ausführungen, die von den Dorfjungen von Haus zu Haus getragen wurden.
Die in Krakau übliche Form der Krippe (polnisch Szopka) besteht aus Holz, Pappe und bunter Aluminiumfolie. Diese wurden im Lauf der Zeit immer üppiger und aufwändiger geschmückt und die Krippenbauer wetteiferten miteinander um die prächtigste Krippe. Im Jahr 1927 wurde erstmals ein offizieller Wettbewerb ausgeschrieben. Seit 1937 werden alljährlich am ersten Donnerstag im Dezember die neuen Weihnachtskrippen auf den Stufen des Mickiewicz-Denkmals am Krakauer Marktplatz zur Schau gestellt. Der Krippenwettbewerb gilt als ein Höhepunkt im Leben der Stadt und zieht jedes Jahr viele Teilnehmer an.
Die typische Krakauer Krippe (Szopka Krakowska) ist inspiriert von Krakauer Baudenkmälern wie der Marienkirche, dem Königsschloss auf dem Wawel oder der Tuchhalle. Im Miniaturformat werden Details wie Türmchen, Galerien, Bogengänge, Balustraden oder Glasfenster filigran nachgebaut, fantasievoll kombiniert und kreativ dekoriert. Neben der biblischen Weihnachtsszene sind in den Krippen auch Darstellungen von historischen oder prominenten zeitgenössischen Persönlichkeiten zu finden.
In der Musealen Sammlung des Landeskirchlichen Archivs befinden sich mehrere solcher Krippen. Hier ein paar Beispiele: