Weihnachtskrippen aus Papier
Im Lauf des 19. Jahrhunderts fanden Weihnachtskrippen allmählich auch in evangelischen Häusern Verbreitung. Wer sich geschnitzte Figuren nicht leisten konnte, musste auf die Visualisierung des weihnachtlichen Geschehens nicht verzichten. „Armeleutekrippen“ waren aus Papier gefertigt – zunächst selbst bemalt, ausgeschnitten, und mit einem Hölzchen hinterklebt, später auch aus gedruckten Bilderbögen, in ähnlicher Weise gefertigt.
Durch Fortschritte in der Drucktechnik kamen bald auch aufwändig gestaltete Papierkrippen zu erschwinglichen Preisen auf den Markt. Faltkrippen in Kulissenform ließen die gedruckten Bilder plastisch werden und hatten nebenbei den Vorteil, nach dem Fest nicht viel Lagerplatz zu beanspruchen.
Die hier gezeigte Faltkrippe (Chromolithografie mit Prägedruck, um 1900) stammt aus den Beständen der musealen Sammlung im Landeskirchlichen Archiv Stuttgart. Eine hinter der Krippe aufgestellte Kerze treibt das Flügelrad an, wodurch Engel das Kind in der Krippe umschweben.