Schlagworte: Genealogie

Ortsfamilienbuch Eglosheim erschienen

3. Juli 2024 | |

Am Freitag vergangene Woche übergaben das Ehepaar Walter und Doris Salzer Belegexemplare des von ihnen erstellten Ortsfamilienbuches von Eglosheim (1660-1875). Das Landeskirchliche Archiv hatte Kopien der Mikroverfilmungen der Kirchenbücher zu diesem Zweck leihweise zur Verfügung gestellt. Ortsfamilienbücher sind personengeschichtliche Sekundärquellen, die anhand der Einträge in den Kirchenregistern erstellt werden. Die Informationen zu den Familien werden zusammengeführt und Querverweise erstellt. Die Erstellung erfolgt rechnergestützt mit Genealogieprogrammen. Für Familienforscher und Familienforscherinnen bedeutet es eine erhebliche Erleichterung ihrer Recherchen, wenn sie auf ein solches Ortsfamilienbuch zurückgreifen können.

Kirchenbuchdatenbank komplett überarbeitet

29. Mai 2024 | |

Die Kirchenbuchdatenbank (auf https://www.archiv.elk-wue.de/familienforschung/familienforschung) wurde in den letzten Monaten komplett überarbeitet.

Hauptsächlich wurden die Bände logischer sortiert: zuerst die Taufregister bzw. die Mischbücher mit den Taufregistern, dann die Eheregister, dann die Totenregister, anschließend Konfirmanden-, Kommunikanten- und Seelenregister und Bevölkerungslisten, danach die Familienregister und schließlich Sonstiges.

Daneben wurden Fehler korrigiert sowie für die Benutzung hilfreiche Hinweise ergänzt. Außerdem wurde dabei festgestellt, dass einige wenige Kirchenbücher gar nicht digital vorhanden waren, weil sie bei der Verfilmung in den 1980er Jahren entweder nicht vorlagen oder übersehen wurden, und deshalb auch nicht auf Archion zur Verfügung standen. Diese Bände wurden inzwischen ergänzt bzw. werden in den nächsten Wochen verfilmt und digitalisiert und anschließend ergänzt.

Rückmeldungen zu übersehenen Fehlern oder Ergänzungen sind willkommen.

 

Die Umgebungssuche zur Überwindung eines Toten Punktes

17. Februar 2021 | |

Bei der Ahnenforschung stößt man hin und wieder auf so genannte Tote Punkte, also Stellen in der Forschung, an den man mit den üblichen oder den in dem Moment bearbeitenden Quellen nicht mehr weiterkommt. So kommt es nicht selten vor, dass unter den Ahnen sich solche befinden, die von auswärts zugezogen sind, der Zuzug bzw. ihre Herkunft in den Quellen zu dem jeweiligen Ort, in denen man gerade forscht, jedoch nicht vermerkt ist. Hier hilft dann oft eine Umgebungssuche weiter, also die Recherche in den Quellen der umliegenden Orte.

Ein Beispiel hierfür ist die Familie des Weingärtners (Hans) Ulrich Esenwein auf dem zu Maulbronn gehörenden Elfinger Hof, die zum ersten Mal im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts in den Maulbronner Kirchenbücher auftaucht. Ulrich Esenwein hatte in Maulbronn sechs Kinder. Lediglich einer seiner Söhne gründete in Maulbronn bzw. auf dem Elfinger Hof eine eigene Familie, jedoch fehlt ausgerechnet von ihm der Hochzeitseintrag, aus dem möglicherweise die Herkunft seines Vaters hervorgegangen wäre – man steht hier also an einem eben beschrieben Toten Punkt.

Nun war es hilfreich, die Kirchenbücher, speziell die Eheregister der Umgebung auf Einträge zu den Esenweins zu untersuchen – und tatsächlich haben drei seiner Kinder im benachbarten Knittlingen geheiratet, 1722, 1727 und 1742. Gleich der erste Eintrag, der vom 10. Februar 1722, lieferte den entscheidenden Hinweis. Die Angabe zum Bräutigam lautet nämlich:
„Jacob Esenwein, Ulrich Esenweins, von Beutelspach, Schorndorffer Amts, dermahlen [= jetzt] Weingärtners auff dem Eylfinger Hof ehlicher Sohn“.

Ulrich Esenwein war also ein Weingärtner aus Beutelsbach, der mit seiner Familie nach Maulbronn zog, um in den dortigen Weinbergen zu arbeiten.

Dieses Beispiel zeigt, dass Tote Punkte leicht überwunden werden können, wenn man sich bei seinen Recherchen nicht nur auf eine Quelle beschränkt, sondern weitere heranzieht.

Eine ausführliche Beschreibung des eben kurz erläuterten Falls ist im Aufsatz „Die ersten Esenwein in Maulbronn und Knittlingen und ihre Herkunft aus Beutelsbach“ auf www.uwe-heizmann.de/esenwein.html zu finden und auch in gedruckter Form in den Südwestdeutschen Blättern für Familien- und Wappenkunde 37 (2019), S. 127 – 135 veröffentlicht.

Grundsätzlich könnte die bis hierhin gemachte Forschung Ausgangspunkt zu einer größer angelegten Forschung zu den Weingärtnern in Maulbronn und ihre Herkunft sein. Die Quellenlage hierzu wäre sehr gut. Von Maulbronn sind ab 1728 informationsreiche Seelenregister überliefert und stehen auch online auf Archion zur Verfügung. Im Hauptstaatsarchiv Stuttgart sind zudem im Bestand A 284/60 aufschlussreiche Aufstellungen („Consignatio“) über die Weingärtner vorhanden.

Quelle
KB Knittlingen, Mischbuch 1702-1731, Eheregister 1703-1731, S. 25 (Bl. 72r) 

Allgemeiner Literaturhinweis: Unsere Arbeitshilfe zur Forschung mit den württembergischen Kirchenbüchern kann zum Preis von 5,00 Euro bestellt werden.