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Neue Ordnung nach dem Krieg für die Evangelische Jugendarbeit

13. Dezember 2021 | |

Vor 75 Jahren erhielt das Evangelische Jugendwerk Württemberg (ejw) eine neue Ordnung. Nachdem die Verbände der evangelischen Jugendarbeit im Nationalsozialismus zerschlagen worden waren, musste nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges das Jugendwerk neu organisiert werden.

1934 waren alle Jugendlichen des Evang. Jugendwerkes unter 18 Jahren in die Hitlerjugend und den Bund Deutscher Mädel eingegliedert worden. Konfessionelle Jugendarbeit durfte nur noch “in kirchlichem Auftrag” weitergeführt werden, sodass die Evangelische Landeskirche die Jugendarbeit der freien selbständigen Verbände und Bünde in ihren Schutz nehmen musste. Zu diesem Zweck wurde die Evangelische Landesjugendstelle und ein Landesjugendpfarramt eingerichtet. Pfarrer Dr. Manfred Müller übernahm in dieser Zeit die Führung der gesamten Jugendarbeit – also der Gemeindejugend in den Pfarreien und der über 18jährigen im Mädchen- und im Jungmännerwerk. Für die Arbeit mit der weiblichen Jugend unter 18 Jahren wurde ihm Agnes Lumpp zur Seite gestellt.

Nach dem Zusammenbruch des NS-Staates wollten die Jugendverbände und Bünde ihre Freiheit zurückgewinnen, gleichzeitig sollte die Verbindung mit der Kirche erhalten bleiben.

In einer von ihm selbst so genannten “Schwabenformel” schuf der Landesjugendpfarrer Manfred Müller eine einzigartige Konstruktion, die bis heute in Kraft ist. Nach ihr arbeitet das ejw “selbständig im Auftrag der Landeskirche”. Das Evangelische Jugendwerk lädt demnach junge Menschen mit ihren Angeboten ein, ihr Leben auf ein christliches Fundament aufzubauen. Die Landeskirche verleiht dem Jugendwerk auf der Grundlage gegenseitigen Vertrauens die Freiheit, die Strukturen und Aufgaben der Jugendarbeit an die sich stets wandelnden Bedürfnisse der jungen Menschen anzupassen.

Bereits am 17. Oktober 1946 hatten sich das Evang. Mädchenwerk und das Jungmännerwerk unter einer gemeinsamen Ordnung zusammengeschlossen. Organisatorisch blieben beide Werke getrennt und wurden von zwei Landesarbeitskreisen geleitet. Auch CVJM und Pfadfinder wurden mit dem Evangelischen Jugendwerk verbunden.

LINKS

K 24 (Archivbestand ejw)

www.ejwue.de

Indiaca – Sport, Spaß und Gemeinschaft für die Jugend

14. Juli 2021 | | ,

Im Jahr 1955 wurde ein für die damalige Zeit völlig neues Spiel in die evangelische Jugendarbeit eingeführt: Indiaca – ein Spiel das Sport, Spaß und Gemeinschaftserlebnisse auf luftig leichte Art zusammenbringt.

Indiaca ist leicht erlernbar, sodass jeder mitmachen kann, spontan und fast überall, zu zweit oder in der Gruppe, im Kreis oder übers Netz, in der Halle, im Park, auf der Wiese im Zeltlager – sogar bei Bergfreizeiten lässt es sich spielen, denn hier rollt kein Ball davon.

Indiaca ist eine Mischung aus Federball und Volleyball. Geschlagen wird das Spielgerät mit der flachen Hand, und letztlich geht es immer darum, es durch Zuspielen so lange wie möglich in der Luft zu halten. Die Federn sorgen für die Balance beim Flug.

Die Ursprünge des Spiels liegen in Brasilien. Von der indigenen Bevölkerung wird es seit Jahrhunderten gespielt und heißt dort Peteca. Der Kölner Sportlehrer Karlhans Krohn brachte es 1936 nach Deutschland, nachdem er am Strand der Copacabana Jugendliche bei ihrem Spiel beobachtet hatte. In der Nachkriegszeit verbreitete es sich unter dem Namen „Indiaca“ (aus „Indianer“ und „Peteca“) zuerst in der kirchlichen Jugendarbeit und im CVJM. Inzwischen ist das Spiel weltweit verbreitet.

Noch heute gehört Indiaca zum Programm der Jungscharen, Jugendgruppen und auf Freizeiten des Evangelischen Jugendwerks in Württemberg dazu. Über die Jahre hat sich das Jungscharspiel zu einem allgemeinen Freizeitvergnügen und zum Wettkampfsport weiterentwickelt. Neben zahlreichen Hobbyturnieren in Bezirken und Orten gibt es in Württemberg die Eichenkreuz-Liga. Eine Turnierserie mit Wettkampfcharakter und die Qualifikation zur Deutschen Eichenkreuz-/CVJM-Meisterschaft.

HINWEISE

Bestand: K 24 ejw

Link: EJW feiert – Evangelisches Jugendwerk in Württemberg (ejw)